Eine KfW 55 Förderung Neubau soll beim energetischen Bau finanzielle Unterstützung bieten. Diese Fördergelder stehen in Form von zinsgünstigen Krediten mit Tilgungszuschuss oder Direktzuschüssen sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen zur Verfügung. Mit den energieeffizienten förderfähigen Maßnahmen leisten Eigentümer und Bauherren außerdem ihren Beitrag zum Klimaschutz.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Fördermöglichkeiten im Überblick
Als größte weltweite Förderbank vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für energetische Maßnahmen Kredite und andere Fördermöglichkeiten. Seit dem Zweiten Weltkrieg besteht die Institution bereits. Dabei ist die Unterstützung energetischer Maßnahmen im Gebäudesektor für Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen gleichermaßen möglich.
Privatkunden |
|
Unternehmen |
|
Öffentliche Einrichtungen |
|

Um einen KfW 55 Förderkredit oder eine Förderung im Rahmen eines anderen Förderprogramms zu erhalten, wird das Gebäude zunächst eingestuft. Hierzu sind energetische Maßnahmen zu treffen, die den Energieverbrauch der Immobilie verringern. ( Foto: Shutterstock- SpeedKingz )
Die Klassifizierung der KfW
Um einen KfW 55 Förderkredit oder eine Förderung im Rahmen eines anderen Förderprogramms zu erhalten, wird das Gebäude zunächst eingestuft. Hierzu sind energetische Maßnahmen zu treffen, die den Energieverbrauch der Immobilie verringern.
Dieser Klassifizierung liegt die Energieeinsparverordnung (EnEV) aus dem Jahr 2009 zugrunde. In diesem Dokument sind Energiewerte gesetzlich festgesetzt, die ein Neubau maximal verbrauchen darf. Ausschlaggebend sind hierbei zum einen der Primärenergiebedarf und zum anderen der Transmissionswärmeverlust.
Das KfW Effizienzhaus 100 ist der Maßstab für die Einstufung eines energieeffizienten und förderfähigen Gebäudes. Das liegt daran, dass eben solche Häuser genau 100 Prozent der vorgegebenen Werte erfüllen. Strebt man an die KfW 55 Förderung Neubau zu erhalten, müssen diese Werte unterboten werden. Ein KfW Effizienzhaus 55 ist notwendig. Das bedeutet entsprechend, dass nur 55 Prozent des Energiebedarfs aufgewandt werden muss.
Auch für andere Förderprogramme gilt, je niedriger die Kennziffer, desto besser. Denn dabei wird immer nur ein Bruchteil der gesetzlich erlaubten Energie verwendet. Entsprechend fallen die Fördermittel und Konditionen auch besser aus.
Der Primärenergiebedarf ist vor allem bei der KfW 55 Förderung Neubau sehr wichtig. Er gibt an, wie viel Energie insgesamt im Gebäude benötigt wird, um den Gesamtbedarf zu decken. Der Transmissionswärmeverlust trifft eine Aussage über die Energie, die über Fenster oder Dämmung nach Außen dringt.
Aus diesem Grund sind vor allem die Maßnahmen für Dämmung, Heizsysteme und Fenster genauer zu betrachten. Für die Fenster sind spezielle U-Werte festgelegt, die darüber entscheiden, ob die Technik energetisch genug ist, um zum Beispiel eine KfW 55 Förderung für den Neubau zu erhalten. Auch die eingesetzten Dämmstoffe und ein innovatives Heizsystem sind wichtig. Ein besonderer Wert wird auf die passiven Energieressourcen der Immobilie gelegt. Deshalb spricht man auch von „Passivhäusern“.

Neben der KfW 55 Förderung für den Neubau gibt es natürlich auch Möglichkeiten für den Bestandsbau oder sogar denkmalgeschützte Immobilien einen solchen Standard zu erreichen. ( Foto: Shutterstock-Halfpoint)
Die KfW Effizienzhausstandards
Die Kriterien zur Einstufung als KfW-Energieeffizienzhaus sind für alle Gebäudetypen gleich. Neben der KfW 55 Förderung für den Neubau gibt es natürlich auch Möglichkeiten für den Bestandsbau oder sogar denkmalgeschützte Immobilien einen solchen Standard zu erreichen. Entsprechende Maßnahmen müssen sorgfältig geplant und fachgerecht umgesetzt werden.
Über den Erfolg des energetischen Baus oder der Sanierung entscheidet dann ein Experte für Energieeffizienz. Seine Bescheinigung gilt dann auch für die KfW als Basis, um die Fördermittel auszuschütten (Direktzuschuss) oder die Restschuld eines Kredits zu vermindern (Förderkredit mit Tilgungszuschuss).
KfW Effizienzhaus 55 | Primärenergiebedarf: 55 Prozent Transmissionswärmeverlust: 70 Prozent Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 40prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 48.000 Euro Investitionszuschuss möglich |
Effizienzhaus 70 | Primärenergiebedarf: 70 Prozent Transmissionswärmeverlust: 85 Prozent Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 35prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 42.000 Euro Investitionszuschuss möglich |
Effizienzhaus 85 | Primärenergiebedarf: 85 Prozent Transmissionswärmeverlust: 100 Prozent Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 30prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 36.000 Euro Investitionszuschuss möglich |
Effizienzhaus 100 | Primärenergiebedarf: 100 Prozent Transmissionswärmeverlust: 115 Prozent Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 27,5prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 33.000 Euro Investitionszuschuss möglich |
Effizienzhaus 115 | Primärenergiebedarf: 115 Prozent Transmissionswärmeverlust: 130 Prozent Kreditdaten: bis zu 120.000 Euro mit 25prozentigem Tilgungszuschuss oder bis zu 30.000 Euro Investitionszuschuss möglich |
Die Möglichkeiten eine Förderung durch die KfW, sei es die KfW 55 Förderung für Neubau oder eine in einem anderen Programm, zu erhalten, sind also an unterschiedliche Effizienzhausstandards gebunden.

Wer gedenkt ein Gebäude neu zu bauen, hat den Vorteil alle Maßnahmen von vorne herein einplanen und kalkulieren zu können. ( Foto: Shutterstock- _Alhim)
Erreichen der Energieeffizienzklasse
In vielen Fällen ist das Erreichen der angepeilten Energieeffizienzklasse nicht gerade trivial. Während energiesparende Heizungsanlagen, sowie zusätzliche Wärmepumpen und darauf abgestimmte Lüftungssysteme ein starker Kostentreiber sind, kann man aber auch schon über die Wahl des richtigen Dämmsystems das Energieniveau bei Bestands- und Neubauten verbessern. Wählt man beispielsweise ein Vakuumdämmsystem, bleibt die Wärme in Innenräumen wesentlich besser erhalten, sodass die Heizanlage automatisch zum Energiesparen angeregt wird.
Hier sollte lediglich ein gutes Lüftungssystem ergänzt werden, sodass häufiges Lüften nicht mehr nötig ist – so kann in Bestandsbauten häufig die vorhandene Heizanlage noch weiterhin genutzt werden. Zu beachten gilt bei den Außenwänden von Gebäuden mit Vakuumdämmplatten, dass man in diese nicht mehr hineinbohren darf, da sonst die Dämmeigenschaften durch das beschädigte Vakuum stark nachlassen. Möchte man jedoch Familienfotos, Urlaubsbilder oder Wandkalender befestigen, kann man aber auch auf Aufhängungen zurückgreifen, die lediglich den Putz beschädigen. Wir empfehlen die folgende günstige Lösung:
Bestandsbau
Der Bestandsbau hat es beim energieeffizienten Aufrüsten natürlich etwas schwieriger. Hier steht beispielsweise bereits eine Fassade oder es ist schon ein gewisses Heizsystem vorhanden. Wichtig ist es den Ist-Zustand der Immobilie zu betrachten und zu bewerten. Daraus ergibt sich, welche Maßnahmen ergriffen werden können und welche nicht in Frage kommen. Am besten kann hier eine Energieexperte helfen. Sein Fachwissen und seine Erfahrung können hier für Bauherren und Eigentümer bares Geld wert sein.
Neubau
Wer gedenkt ein Gebäude neu zu bauen, hat den Vorteil alle Maßnahmen von vorne herein einplanen und kalkulieren zu können. Auch hier ist die Expertise eines Experten für Energieeffizienz sehr wichtig. Nicht nur für die abschließende Abnahme, sondern bereits bei der Gebäudeplanung schätzt man seine Hilfe.
In Sachen Optik können hier auch Bauherren und Eigentümer freier wählen. Da die Dämmung die Ästhetik eines Gebäudes deutlich beeinflussen kann, sind hier bereits die Präferenzen klar zu formulieren. Mit der KfW 55 Förderung Neubau erhält man dann nach Abschluss die Finanzspritze von Vater Staat.
Bei jedem Bauvorhaben gilt es, sich die Gegebenheiten genau anzuschauen. Die Bestandsbauten haben einen gewissen Ist-Zustand, der die Basis aller Maßnahmen ist. Für den Neubau ist der Erhalt der KfW 55 Förderung etwas einfacher. Dennoch sind alle Sanierungen mit hohen Investitionskosten verbunden, bei denen Eigentümer und Bauherren zunächst Vorkasse leisten müssen.
Welche Kreditmöglichkeiten gibt es?
Verschiedene Förderprogramme kommen für einen Hausbauer infrage:
Programm 151 | Dieser Kredit ist für die komplette Sanierung eines Gebäudes oder für einzelne Maßnahmen zu beanspruchen. Er wird bis zu einer Höhe von 120.000 Euro, wenn es sich um ein Effizienzhaus handelt. Einzelmaßnahmen werden mit Krediten bis 50.000 Euro gefördert. Der Tilgungszuschuss beträgt bis zu 48.000 Euro. |
Programm 430 | Hierbei handelt es sich um einen Investitionszuschuss für eine komplette Sanierung oder auch für einzelne Maßnahmen. Der Zuschuss beträgt bis zu 48.000 Euro für ein ganzes Gebäude oder bis zu 10.000 Euro für Einzelmaßnahmen. Der Zuschuss kann auch für den Kauf von saniertem Wohnraum in Anspruch genommen werden. |
Programm 431 | Dieser Zuschuss ist für den Energieberater gedacht und beträgt bis 4000 Euro. Bis zu 50 Prozent der Kosten für den Experten werden durch die Förderbank übernommen. |

Wer gedenkt ein Gebäude neu zu bauen, hat den Vorteil alle Maßnahmen von vorne herein einplanen und kalkulieren zu können. ( Foto: Shutterstock- Slavun_)
Technische Maßnahmen für den energieeffizienten Ausbau
Für eine besonders hohe Finanzspritze, wie die KfW 55 Förderung Neubau, müssen die gesetzlich festgelegten Energiewerte der Energieeinsparverordnung (EnEV) deutlich unterboten werden.
Um die 45 Prozent Ersparnis zwischen dem KfW Effizienzhaus 100 und dem KfW Effizienzhaus 55 realisieren zu können, sind unterschiedliche Maßnahmen möglich. Meistens geht es hierbei um die Bereiche Dämmung, Warmwasserbereitstellung, Heizung, Beleuchtung und vieles mehr. Dank modernster Technik tummeln sich hier inzwischen die verschiedensten Methoden auf dem Markt. Wichtig ist jedoch individuell zum Bauvorhaben die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Die Bundesregierung Deutschland hat vor allem den Klimaschutz als Ziel. Aus diesem Grund werden die höchsten Summen der Förderung auch für die Gebäude vergeben, die besonders ressourcenschonend arbeiten können.
Außerdem werden folgende Techniken von der KfW 55 Förderung im Neubau belohnt:
- Heizungsanlage setzt auf erneuerbare Energien (Wärmepumpe, Holzpellets, Biomasse o. ä.)
- Kopplung der Heizung mit Solarthermieanlage zur Erwärmung des Wassers
- Fassadendämmung mind. 18 cm dick
- Dachdämmung mind. 24 cm dick
- Dreifachverglasung der Fenster, zusätzlich Spezialrahmen gegen Wärmeverluste
Ist sichergestellt, dass die Voraussetzungen für eine KfW 55 Förderung Neubau oder ein anderes Förderprogramm erfüllt werden, folgt die Genehmigung der beantragten Fördermittel durch die KfW Bank. Optimale Dämmung, Spezialrahmen an den Fenstern und das perfekte Heizsystem stehen hier auf dem Prüfstand. Nur die Bescheinigung durch einen Energieexperten führen hier zum Erfolg.
Es ist auch möglich eine KfW 55 Förderung Neubau zu erhalten, wenn man eine Immobilie kauft. Sind hier bereits Maßnahmen durchgeführt worden, müssen diese detailliert mit individuellem Zweck im Kaufvertrag aufgeführt werden.
Um ein Haus mit dem Standard 55 zu erreichen, können die folgenden Maßnahmen nötig sein und diese Kosten verursachen:
Dämmung | Dach: ab 120 Euro pro Quadratmeter Fassade: ab 210 Euro pro Quadratmeter |
Dreifachverglasung und Spezialrahmen der Fenster | Ca. 1000 Euro pro Fenster |
Installation Belüftungsanlage | 5000 bis 6000 Euro |
Heizung | Wärmepumpe: ab 15.000 Euro Holzpellets: ab 12.000 Euro Warmwasser über Solar: 10.000 Euro |
Video: Bafa Konditionen 2020 – Bis zu 45% sparen
Mit Energieexpertise zur KfW 55 Förderung Neubau
Klar ist also, dass sich eine Vielzahl an Möglichkeiten einen gewissen Energieeffizienzstandard zu erreichen bieten. Der gemeinsame Nenner ist dabei immer der Experte für Energiesparen. Diese Fachleute haben den Überblick über die rechtlichen Maßstäbe und Voraussetzungen der KfW Förderung.
Wer die KfW 55 Förderung im Neubau anstrebt, muss zunächst tief in die Tasche greifen, um die entsprechenden Maßnahmen treffen und Anschaffungen tätigen zu können. Jedoch zahlen sich diese Mühen am Ende in mehrfacher Hinsicht aus.
Der Staat honoriert die Arbeiten mit großzügigen und vor allem zinsgünstigen Krediten, bei denen nach Abschluss auch noch ein Tilgungszuschuss dazu kommt. Die laufenden Energiekosten verringern sich um bis zu 60 Prozent in einem gut gedämmten und energetisch ausgestatteten Gebäude. Außerdem wird ein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz und im Kampf gegen den Klimawandel geleistet.